Darmgesundheit ist sehr komplex und einiges glauben wir erst, wenn wir es selbst erfahren.
1. Was im Bauch abgeht, beeinflusst unsere Stimmung viel stärker, als wir denken – und andersherum
Über den Vagusnerv sind Darm und Gehirn eng miteinander verknüpft. Diese Darm-Hirn-Achse rückt immer stärker in den Fokus der Wissenschaft. Heute wissen wir, sogar Depressionen und Angststörungen werden durch eine schlechte Darmgesundheit gefördert. Andersherum schlagen sich Sorgen, Ängste und Stress auf den Bauch.
Bestimmte Stoffe (wie tryptophanreiche Lebensmittel, Bitterstoffe, Präbiotika und Probiotika) fördern gute Laune, andere sind Stimmungskiller (z. B. viele Zucker).
2. Gesund ist, was DEINEM Mikrobiom guttut
Ernährungsformen und Methoden füllen die Seiten unendlich vieler Bücher und Magazine. Meistens steckt geschicktes Marketing dahinter. Interessant ist was neu ist und schnelle (Abnehm)-Erfolge verspricht. Warum Menschen trotz der Fülle an Informationen immer weiter suchen? Die perfekte Ernährung für jeden gibt es nicht. Sie ist so individuell, wie die Zusammensetzung deiner Darmflora. Bei der Frage, was die beste Ernährung ist, müssen wir uns daran orientieren, was unserem Mikrobiom guttut.
Bestimmte Pfeiler gelten für alle: wenig industrielle Nahrung, gute Ballaststoffe, Essenspausen und viel Bewegung. Der Rest ist individuell und wir kommen nicht drumherum uns auszuprobieren.
3. Präbiotika sind wichtiger, als Probiotika-Kapseln
Probiotika-Kapseln können eine Hilfe bei Verdauungsbeschwerden und mentalen Problemen sein. Allerdings hält die Wirkung oft nur so lange an, wie Du sie nimmst. Viele vergessen es, Kapseln regelmäßig zu nehmen. Aus meiner Erfahrung ist es langfristig am besten, die Population der eigenen (guten) Darmbakterien zu fördern. Das schaffen wir, indem wir viele Präbiotika in die Ernährung einbauen – und die „schlechten“ Bakterien durch unseren Lebensstil in Schach halten.
4. Ernährung ist bei weitem nicht alles, aber ohne Ernährung ist alles nichts
Bewegung, guter Schlaf, ein stabiles Umfeld, Spaß auf der Arbeit: Diese Dinge beeinflussen unsere Gesundheit genauso, wie Ernährungsgewohnheiten. Letztere sind wie das Fundament Deines Hauses, wenn Du sie beibehältst, bleibt es stabil, lässt Du sie schleifen, wird es wacklig und stürzt schneller ein.
5. Der beste Entzündungshemmer ist ein ausgeglichenes Nervensystem.
Das Nervensystem ins Gleichgewicht bringen, ist eine Challenge. Das würde ich priorisieren, wenn ich jetzt noch einmal von null starten müsste. Der eine kommt auf der Yogamatte runter, der andere beim Zocken oder Feiern gehen. Sich mit Menschen umgeben, bei denen man sich nicht verstellen muss und generell zu trainieren, sich weniger Gedanken über die Meinung anderer zu machen, Spaziergänge in die Natur, Meditationsübungen, Krafttraining, Tanzen, Schwimmen, Open Airs, Grillabende oder Tagebuch führen – es gibt viele Möglichkeiten. Das bewirkt unglaublich viel und wird immer unterschätzt.
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